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„Mit dem Nachtwächter unterwegs“ - unser Vereinsausflug am 17. August 2013 Nicht nur der F. C. Bayern München schafft „Triples“…., auch wir. Bereits zum dritten Mal in Folge macht unser Ju-Jutsu-Club Schwarz-Gelb München ( wenn auch „nur“ jährlich ) seinen Vereinsausflug durch unser schönes München. Auch für diesen Ausflug buchten wir zum dritten Mal eine geführte Tour beim „Weis(s)en Stadtvogel“. Das Motto in diesem Jahr: „Mit dem Nachtwächter unterwegs“ Und wieder war „Petrus“ auf unserer Seite: Bei bestem Sommerwetter trafen sich rund 30 aktive und passive Mitglieder unseres Ju-Jutsu Clubs, sowie Gäste aus Germering gegen 18:00h vor dem PSCHORR WIRTSHAUS am Viktualienmarkt um sich zunächst für die diesjährige Nachtwächtertour zu stärken. Um 21:00h begann der eigentliche Ausflug am Karl-Valentin-Brunnen, wo uns unser Nachtwächter bereits erwartete. Es folgte zunächst eine kurze Erklärung unserer Nachtwächterin über die Aufgaben die so ein Nachtwächter zur damaligen Zeit innerhalb der Münchner Stadtmauern zu erfüllen hatte. Auch der Gebrauch der mitgeführten Hellebarde wurde eindrucksvoll demonstriert. Nachdem auch die Laterne an den Mann gebracht wurde (danke Thomas, dass du dafür gesorgt hast, dass keiner der Gruppe verloren ging) und sich noch 2 Schweizer Damen der Führung anschlossen, ging´s los. Wir starteten am „Rossschwemmbach“, an einem damaligen Bachdelta, wo vom Friedhof des alten Peters nach Regenfällen freigespülte Leichen angeschwemmt wurden, die Metzger ihre Fleischreste entsorgten und die Hinterlassenschaften der Rösser liegen blieben….., es muss dort anders als in einer Parfümerie gerochen haben. Unsere folgende Station war das Alte Rathaus. Der alte Rathausturm war ein Teil des ersten Mauerrings im 12. Jahrhundert und war das damalige Talburgtor. Wenn man da hindurch wollte, wurde entweder Wegezoll, Salzzoll, Torzoll oder Brückenzoll fällig. Ja, unsere Obrigkeit wusste schon damals, wie man den Bürgern das Geld aus der Tasche zieht. Vorbei an unserem Stadtpatron dem man ins Auge sehen sollte, damit man – zumindest nicht innerhalb der nächsten 24 Stunden – dahinscheidet, ging´s gegenüber vom Stadtschreiberhaus um nachhaltige Methoden von vermeintlich straffällig gewordenen Personen das gewünschte Geständnis zu bekommen. Mittels Daumenschrauben oder aber auch mit dem Pranger – ohnehin schon mies, aber steigerungsfähig – wenn einem da auch noch ein Ohr angenagelt wurde. Hatte der Delinquent Mut, so riss er sich los, war er nicht ganz so mutig hat er abgewartet bis er zusammenbrach, der Kopf nach unten sauste und sich somit auch „losriss“…., das Ergebnis war immer das gleiche, ein eingerissenes Ohr = Schlitzohr… Wir hörten auch, dass zur damaligen Zeit in München mehr Wein getrunken wurde ( Weinanbaugebiet waren die Isarufer ( „Flaucher Nacktarsch“ oder „Wittelsbacher Biebertröpfchen“ waren damals die Weine ), denn Bier war aufgrund seiner Zutaten - u. a. Linsen, Reis oder Ochsengalle - nicht wirklich ein „Burner“. Erst nachdem das Reinheitsgebot kam, stiegen die Münchner auf Bier um…. An der ersten Residenz der Wittelsbacher – dem Alten Hof – lernten wir, dass Übereifer nur schadet, sofern man, wie es Ludwig der Strenge getan hat – aus einem fehlinterpretiertem Brief heraus - seine Frau einen Kopf kürzer macht… Auch in der damaligen – schon sehr fortschrittlichen - Zeit gab es Economy-, Business- und Firstclass -Plätze, allerdings auf dem Friedhof der Frauenkirche. Die Möglichkeit eine Bonuskarte zu bekommen gibt´s leider bis heute nicht, denn: „gstoam wead nua oamoi“. Das Finale unserer Nachtwächtertour war dann auf der Kaufinger Str. gegenüber vom Jagd- und Fischereimuseum, wo alle Teilnehmer zusammen das Nachtwächterlied: „Hört ihr Leut` und lasst euch sagen…“, stimmgewaltig intonierten….., sehr zur Freude der vorbeigehenden Besucherströme.. Gegen 22:30h endete die Führung. Unsere Nachtwächterin war große Klasse, und wir danken dem „Wei(s)sen Stadtvogel“ – wieder einmal – für eine hervorragende Führung durch unser schönes München. Ein kleiner Kreis lies diesen gelungenen Abend im Garten vom Augustiner am Dom ausklingen. Bericht: Roman Meyer |
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